Hey ihr Lieben,
ich möchte heute mal etwas zum Thema Vereinbarkeit schreiben. Seit einiger Zeit schon wälze ich dieses Thema in meinem Kopf hin und her. Heute darf es raus.
Ich war 12 Jahre in Elternzeit, was mit 4 Kindern auch kein Kunststück ist. Mit 21 Jahren gab ich meinen Job auf und zog (im siebten Monat schwanger) in eine andere Stadt, zu meinem damaligen Freund. Wie das Leben dann so spielt, kam bald Kind Nummer zwei. Es folgten eine Scheidung, neue Liebe und zwei weitere Kinder.
12 Jahre war ich also draußen, aus dem Berufsleben. Während der Elternzeit machte ich mich selbstständig mit einem Kleinunternehmen, welches immernoch existiert. Aber es kommt ja auch der Zeitpunkt, wo man wieder richtig in den Beruf einsteigen muss. Ich hatte nämlich auch keine Lust mehr auf diese doofen Besuche beim "Fallmanager".
Im Dezember 2015 hatte ich Glück. Meine Bewerbung auf eine Stelle als Einpackerin in einer Umzugsfirma war positiv und ich bekam den Job. In meinen alten Job konnte ich ja nicht zurück.
Natürlich habe ich mich riesig gefreut, dass ich nach unzähligen Bewerbungen einen Job hatte. Auf 80% dieser Bewerbungen bekam ich nichteinmal eine Rückmeldung. Ja, ich hatte (und habe!) im Lebenslauf 4 Kinder stehen. Im Bewerbungsschreiben stand immer, dass die Betreuung auch im Krankheitsfall gewährleistet ist. Aber es hat schlichtweg niemanden interessiert.
Aber ich hatte ja nun einen Job. Der ersteinmal auch recht chillig klang. So als Wiedereinstieg gar nicht schlecht. Allerdings werde ich (und auch meine Kolleginnen, alle Mütter!) nach Stunden bezahlt. Wir bekommen 25 Cent über Mindestlohn, große Sprünge kann man also nicht machen. Wir haben einen Arbeitsvertrag, der sich "Flexible Rahmenvereinbarung für Arbeit auf Abruf" nennt. Das heißt: Wir müssen mindestens 15 Stunden die Woche arbeiten, bei Bedarf mehr.
Soweit so gut. Seit knapp einem Jahr arbeite ich 25 bis 30 Stunden die Woche. Die große Schwierigkeit ist, dass wir unseren Dienstplan Freitag nachmittag bekommen. DANN erst können wir unsere kommende Woche planen. Und wer Kinder hat, der weiß, dass Pläne machen nicht immer einfach ist und meist noch das Leben zwischen die Pläne funkt.
Mein Job ist zeitlich absolut nicht kalkulierbar. Ich weiß an Einpacktagen nie, wann ich zuhause bin. Das kann um 14 Uhr sein, aber auch erst 22 Uhr. Momentan häufen sich die 22-Uhr-Tage sehr.
Dazu kommt, dass wir für eine Ferntour eingeplant waren. 3 Mütter mit Kindern! Wir haben uns schlichtweg geweigert, mit allen Konsequenzen, die gekommen wären. Natürlich stieß das beim
Chef nicht auf Begeisterung. Absolut nicht. Es hagelte Vorwürfe ohne Ende.
Heute hatte ich nachmittags frei. Morgen und übermorgen wird das auch so sein. Ich kann mich aber nicht mehr wirklich daran erinnern, wann ich nach der Arbeit mal nachmittags zuhause war. Mein Mittlerer kam heute aus der Schule und war regelrecht entsetzt, dass ich zuhause war: "Mama, was machst DU denn hier?!"
Und mal ehrlich: Wer hört das gerne von seinem Kind? Er hat sich riesig gefreut, dass ich da war, aber er war wirklich erschrocken. Weil er es schlichtweg nicht mehr gewöhnt ist, dass ich nachmittags da bin.
Ich bin ab 7:30 Uhr, manchmal auch ab 8:30 Uhr von zuhause weg. Immer mit der Ungewissheit, wann ich wiederkomme.
Versteht mich nicht falsch: Ich arbeite wirklich GERN, mir macht die Arbeit Spaß. Sowohl das Einpacken bei Kunden, als auch die Büroarbeit (die ich die nächsten Wochen verstärkt mache, da ich für eine Kollegin Urlaubsvertretung mache). ABER: Ich hab dafür jetzt auch knapp 2 Monate noch mehr gearbeitet, um das zu lernen, was sie macht. UND ich trage einen ganzen Batzen mehr Verantwortung.
Für einen Lohn, der nichtmal reicht, um ohne ALG II auszukommen. Mit einer Planung, die kein Leben außerhalb der Arbeit zulässt.
Aber man muss ja froh sein, Arbeit zu haben....
Wie sieht das bei Euch aus? Habt ihr schlechte Erfahrungen gemacht mit Arbeitgebern? Oder gute?
ich möchte heute mal etwas zum Thema Vereinbarkeit schreiben. Seit einiger Zeit schon wälze ich dieses Thema in meinem Kopf hin und her. Heute darf es raus.
Ich war 12 Jahre in Elternzeit, was mit 4 Kindern auch kein Kunststück ist. Mit 21 Jahren gab ich meinen Job auf und zog (im siebten Monat schwanger) in eine andere Stadt, zu meinem damaligen Freund. Wie das Leben dann so spielt, kam bald Kind Nummer zwei. Es folgten eine Scheidung, neue Liebe und zwei weitere Kinder.
12 Jahre war ich also draußen, aus dem Berufsleben. Während der Elternzeit machte ich mich selbstständig mit einem Kleinunternehmen, welches immernoch existiert. Aber es kommt ja auch der Zeitpunkt, wo man wieder richtig in den Beruf einsteigen muss. Ich hatte nämlich auch keine Lust mehr auf diese doofen Besuche beim "Fallmanager".
Im Dezember 2015 hatte ich Glück. Meine Bewerbung auf eine Stelle als Einpackerin in einer Umzugsfirma war positiv und ich bekam den Job. In meinen alten Job konnte ich ja nicht zurück.
Natürlich habe ich mich riesig gefreut, dass ich nach unzähligen Bewerbungen einen Job hatte. Auf 80% dieser Bewerbungen bekam ich nichteinmal eine Rückmeldung. Ja, ich hatte (und habe!) im Lebenslauf 4 Kinder stehen. Im Bewerbungsschreiben stand immer, dass die Betreuung auch im Krankheitsfall gewährleistet ist. Aber es hat schlichtweg niemanden interessiert.
Aber ich hatte ja nun einen Job. Der ersteinmal auch recht chillig klang. So als Wiedereinstieg gar nicht schlecht. Allerdings werde ich (und auch meine Kolleginnen, alle Mütter!) nach Stunden bezahlt. Wir bekommen 25 Cent über Mindestlohn, große Sprünge kann man also nicht machen. Wir haben einen Arbeitsvertrag, der sich "Flexible Rahmenvereinbarung für Arbeit auf Abruf" nennt. Das heißt: Wir müssen mindestens 15 Stunden die Woche arbeiten, bei Bedarf mehr.
Soweit so gut. Seit knapp einem Jahr arbeite ich 25 bis 30 Stunden die Woche. Die große Schwierigkeit ist, dass wir unseren Dienstplan Freitag nachmittag bekommen. DANN erst können wir unsere kommende Woche planen. Und wer Kinder hat, der weiß, dass Pläne machen nicht immer einfach ist und meist noch das Leben zwischen die Pläne funkt.
Mein Job ist zeitlich absolut nicht kalkulierbar. Ich weiß an Einpacktagen nie, wann ich zuhause bin. Das kann um 14 Uhr sein, aber auch erst 22 Uhr. Momentan häufen sich die 22-Uhr-Tage sehr.
Dazu kommt, dass wir für eine Ferntour eingeplant waren. 3 Mütter mit Kindern! Wir haben uns schlichtweg geweigert, mit allen Konsequenzen, die gekommen wären. Natürlich stieß das beim
Chef nicht auf Begeisterung. Absolut nicht. Es hagelte Vorwürfe ohne Ende.
Heute hatte ich nachmittags frei. Morgen und übermorgen wird das auch so sein. Ich kann mich aber nicht mehr wirklich daran erinnern, wann ich nach der Arbeit mal nachmittags zuhause war. Mein Mittlerer kam heute aus der Schule und war regelrecht entsetzt, dass ich zuhause war: "Mama, was machst DU denn hier?!"
Und mal ehrlich: Wer hört das gerne von seinem Kind? Er hat sich riesig gefreut, dass ich da war, aber er war wirklich erschrocken. Weil er es schlichtweg nicht mehr gewöhnt ist, dass ich nachmittags da bin.
Ich bin ab 7:30 Uhr, manchmal auch ab 8:30 Uhr von zuhause weg. Immer mit der Ungewissheit, wann ich wiederkomme.
Versteht mich nicht falsch: Ich arbeite wirklich GERN, mir macht die Arbeit Spaß. Sowohl das Einpacken bei Kunden, als auch die Büroarbeit (die ich die nächsten Wochen verstärkt mache, da ich für eine Kollegin Urlaubsvertretung mache). ABER: Ich hab dafür jetzt auch knapp 2 Monate noch mehr gearbeitet, um das zu lernen, was sie macht. UND ich trage einen ganzen Batzen mehr Verantwortung.
Für einen Lohn, der nichtmal reicht, um ohne ALG II auszukommen. Mit einer Planung, die kein Leben außerhalb der Arbeit zulässt.
Aber man muss ja froh sein, Arbeit zu haben....
Wie sieht das bei Euch aus? Habt ihr schlechte Erfahrungen gemacht mit Arbeitgebern? Oder gute?
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